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Expeditiontagebuch Spitzbergen

Bergen, der 14.07.05

Es gibt verschiedene Arten von Regen: Höhere Luftfeuchtigkeit, partielles Getröpfel, feinen Nieselregen, fadenförmigen Regen, starken Nieselregen, Regen mit kleinen, dicken und noch dickeren Tropfen und in diversen Mengen, strömenden Regen, wasserfallartigen Regen, Regenguss wie aus Kübeln, „it´s raining cats and dogs (seals)“, etc.. Seit wir Bergen erreicht haben erleben wir unter einem Himmel, der nur ab und zu die Nuance der vorherrschenden Farbe Grau ändert, die meisten dieser Regenformen. Der Hafenmeister hat uns schon ganz vorsichtig gefragt, ob das Wetter denn noch zum Aushalten wäre. Auch die Frau vom Markt sprach von einem sehr verregneten Sommer für Bergen. Das wundert uns nicht sonderlich, denn Bergen hat ja den Ruf der regenreichsten Stadt Europas. So bleibt es bei einem kleinen Rundgang und dem obligatorischen Besuch der wiederaufgebauten Hansehäuser an der Bryggen, und vor allem des dahinter gelegenen Stadtteils. Dort kann man entspannt durch die kleinen Gassen mit den sehr alten Holzhäusern spazieren.
Abends wird der etwas groß geratene Lachs, frisch vom Bergener Fischmarkt, zubereitet. Das Essen in gemütlicher Runde ist eher ein Schlemmen. Überhaupt sind die kulinarischen Experimente, – meist vegetarisch -, aus der Bordküche fabelhaft. Und das trägt ungemein zur guten Stimmung auf dem Schiff bei. Am nächsten Morgen verlassen wir Bergen, aber der Regen verläßt uns nicht. Erste Vermutungen machen die Runde, ob jemand an Bord Besuch von seiner ganz privaten Wolke hat. Zwar gehen wir gut verpackt Wache, aber trotzdem ist wohl jeder froh dem Nieselfisel zu entkommen und sich unter Deck im Trockenen zu wissen, wenn die Zeit um ist.

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