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Expeditiontagebuch Spitzbergen

Unterwegs, der 06.07.05

Wie sich die Landschaft doch verändert! Als wir vor gut sechs Wochen nach Norden segelten war es hier kalt, überall lag Schnee, die Bäume waren kahl und der Kurs war am Wetter zu erkennen, Richtung Norden. Jetzt ist es heiss, auch auf dem Wasser seit Tagen über 20° Celsius, auf den hohen Gipfeln liegen noch Schneereste, sattgrün der Wald und die Felder, Blumenwiesen überall, die Luft riecht süss, der Kurs ist wieder am Wetter zu erkennen. Richtung Süden.
Vor einer Woche waren wir noch in der Arktis, auf der Bäreninsel und jetzt ist Schluss mit lustig. Um 14.25 haben wir den Polarkreis überschritten. Wir sind ins Reich der dunklen Nacht zurückgekehrt. Brrr, grauenhaft, igittigittigitt! Sechsundvierzig Tage und elf Stunden waren wir im Reich des Lichts, der Mitternachtsonne, und jetzt? Nacht! Kalte dunkle Nacht. Und noch nicht mal Polarlicht oder so. Einfach nur dunkel!
Aber war da nicht was? Etwas glitzerndes helles am Himmel? Dunkel, diesmal im wahrsten Sinne des Wortes, vermag ich mich zu erinnern. Sterne! Wie tausend Lampen funkeln sie am Firmament. Und der Mond erst, der seit Wochen nur fahl und matt um uns kreist. Hier herrschte ja auch Mittagsmond, sozusagen. Der geht nämlich auch nicht unter in der Arktis.
Die Milchstrasse, Sternschnuppen, Mars, Venus, Jupiter und Saturn, ahh herrlich! Hoffentlich wird es bald dunkel, ich kann’s kaum erwarten! Der erste Sonnenuntergang! Und erst der Aufgang! Ich wusste schon gar nicht mehr was ich fotografieren soll! Aber jetzt wird alles wieder gut.

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