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08.06., Verholen nach Texel

Maja bellt auf dem Vordeck. Irgend ein anderer Hund weiter weg antwortet. Elke schreckt hoch und steht reflexartig auf. Ich schaue auf´s Handy. 06.42. Um 06.45 geht der Wecker, also stehe ich auf und ziehe meine Sachen an. Die Hunde brauchen Frühstück, dann kleiner Spaziergang mit Maja inklusive Stock-Fitnesstraining. Pünktlich um 07:30 stehen wir vor dem kleinen Laden unter dem Harbour Master Büro und warten auf Einlass. Die Brötchen brauchen noch 5 Minuten. Maja wartet wie immer zuverlässig vor dem Laden.

07:45 sind wir an Bord, dort ist schon alles zum ablegen vorbereitet. Wir wollen durchs Wattenmeer ein paar Seemeilen in Richtung unserer Urlaubsziele Frankreich und Irland gut machen. Der Sturm ist auf der offenen See noch zu stark. Elke und ich werfen noch mal einen Blick auf die Karte von der „Mars“ und lassen uns vom Skipper beraten. Er meint wir können ruhig das kürzere Fahrwasser über „Oude Vlies“ nehmen, es sei tief genug für uns, sogar bei Niedrigwasser und wir haben jetzt zwei Stunden vor Hochwasser. Also Stromkabel einsammeln, Maschine an und los geht´s.

Es weht mit 6 aus SSW dazu gibt’s Regen…mal mehr mal weniger, aber nass wird man immer. Zusammen mit Mars und uns laufen noch zwei kleinere Segler aus. Eines eine Albin Vega. Wir folgen dem Kielwasser der Mars, welche ein gutes Stück außerhalb des Fahrwassers fährt.

Sobald wir um die Ecke sind, geht die Fock hoch und wir segeln mit 8 Kn und 5-6 Bft mit der Flut in die Waddenzee. Einmal muss die Fock kurz runter und die Maschine an, weil wir dem Bogen vom Fahrwasser nicht folgen können. Aber sonst segeln wir schön bis Harlingen. Je näher wir der Stadt kommen desto dichter wird der Verkehr, zahlreiche „Botter“, wie die Holländischen Flachbodenboote genannt werden, setzen Segel und nehmen Kurs auf die Inseln. Ein paar Yachten sind auch dabei.

Vor Harlingen geht mit segeln aber nix mehr, das Fahrwasser biegt nach WSW ab, genau gegenan. Also Maschine an Segel runter und durchs Fahrwasser Richtung Kornwerderzand und ein Stück an dem Deich entlang der das Isselmeer von dem Wattenmeer trennt. Da wir genau bei Hochwasser vor Harlingen waren können wir jetzt mit dem Ebbstrom bis nach Texel motoren. Dort wo die Prile tiefer sind und etwas Seegang von der Nordsee hereinläuft bauen sich dann bei Strom gegen Wind auch gleich beachtliche Wellen auf. Unser eigentliches Ziel war Den Helder aber bei Oudeschild auf Texel war dann die Lust alle und wir entscheiden spontan heute auf Texel zu bleiben. Kaum sind wir dort werden wir durch Sonnenschein für unsere Entscheidung belohnt.  Den Nachmittag verbringen wir mit Hundespazierengehen und chillen.

Beim Hundeabendspaziergang beschließen Elke und Niels die Kletterwand am Spielplatz zu testen. “ ich leg die Kamera mal hier auf die Bank“ ruft Elke noch und entschwindet nach oben. Benno und ich passen derweil auf die Hunde auf und entsorgen den Müll. Anschließend gehen wir am Deich entlang zum Ende des Hafens wo Tordas liegt. Ein fantastischer Sonnenuntergang mit rosa und lila Wolken begleitet uns. “ Elke mach doch mal ein Bild“. „Ja dann gib mal die Kamera“. „Welche Kamera?“ “ Na ich hab doch vorher gesagt ich leg die Kamera auf die Bank!“ „Ich hab nix gehört. Du hast mir die Hundeleinen in die Hand gedrückt und damit bin ich los“. – Elke sprintet den knappen Kilometer zurück, wir folgen in Rusty „rentnerterriertempo“. In der Ferne erscheint Elke wieder – mit Kamera, das ging grade noch mal gut! die Sonne ist aber inzwischen mangels Aufmerksamkeit beleidigt untergegangen.