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Delphin zu Besuch

6. Februar 2019:

Wir haben gelernt, dass es in der Bretagne fünf mal am Tag schönes Wetter gibt. Mmh, zur Zeit sind die schönen Abschnitte doch eher selten. Wir haben stattdessen alle möglichen Arten von Regen: Sprühregen, Nieselregen, Starkregen und sonstige erhöhte Luftfeuchtigkeit. Das Wetter zehrt manchmal etwas an den Nerven und wir nutzen jede trockene Stunde, um draussen zu arbeiten oder mit den Hunden zu gehen.

Jogi war gerade mit Arbeiten an Deck beschäftigt, da höre ich ihn laut Rufen. Als ich bei ihm ankomme, zeigt er auf etwas grau glänzendes im Wasser neben einer Mooringboje. „Das ist doch ein Delphin ?! „Hat der sich dort in einer Leine verfangen?“
Wir machen sofort das Beiboot klar. Ich schlüpfe schnell in meinen alten Surfanzug und schon sind wir unterwegs. Als wir den Großen Tümmler erreichen, bleibt der ganz ruhig und beobachtet uns. Das Wasser ist trüb. Wir können nicht entdecken, warum er immer zu rausschaut und an Ort und Stelle bleibt. Eine Taucherbrille muss her. An die hatte ich in der Aufregung nicht gedacht. Jogi paddelt uns also schnell die 20 Meter zu Tordas zurück. Aber was ist das! Der Delphin ist uns zum Boot gefolgt.

Wie es weiterging könnt ihr euch in einem kleinen Film ansehen.

Was war also mit ihm los?
Wir vermuten, dass er sich die Zeit vertreiben wollte. Er hatte schlicht Langeweile und suchte Gesellschaft. Denn auch er muss hier im Hafen darauf warten, dass das Gezeitentor geöffnet wird. Zur Zeit öffnet es nur einmal am Tag zwei Stunden vor Hochwasser.
Von großen Tümmlern ist bekannt, dass es auch Einzelgänger gibt, es muss also kein beunruhigendes Zeichen sein, dass er allein war. Er schien schon etwas älter zu sein, aber ansonsten noch fit.
Als das Gezeitentor geöffnet hatte, habe ich ihn dann noch davor getroffen und ich nehme an, er hat sich dann auf den Weg gemacht.

Goodbye friend!